Pfarrkirche zum hl. Nikolaus

Die Pfarrkirche von Hall zählt zu den schönsten spätgotischen Gotteshäusern Tirols. 1281 ist die erste Nennung einer Kirche bekannt. Zwischen 1316 und 1318 kam es zu einem zumindest teilweisen Neubau, bedingt durch die starke Bevölkerungszunahme. Der Chor der heutigen Kirche stammt noch von diesem Erweiterungsbau, wurde aber um 1430 erhöht. Um 1425/40 erfolgte nach dem Abbruch des Langhauses dessen Wiederaufbau in seiner heutigen Gestalt. Die Kirche wurde damals gegen Westen und Norden erweitert, jedoch nicht gegen Süden (Friedhof, steile Geländekante), was den nach rechts geneigten Chor erklärt. Die Bauleitung hatte der aus Oberbayern stammende Meister Johann Sewer inne. 1670 stürzte beim großen Erdbeben der obere Teil des Turmhelms herab und zerstörte den Vorgängerbau der Josefskapelle. Es wurde der noch bestehende barocke Zwiebelhelm aufgesetzt, auf dem die Jahreszal 1676 zu lesen ist. Abgesehen vom Turmaufbau zeigt die Kirche außen noch deutliche ihre gotische Gestalt: hohe Spitzbogenfenster, Treppengiebel im Westen, Maßwerkfries unter dem Dach, Dreiecklisenen als Wandgliederung. Vorbild dazu war die Landshuter Bauhütte. Die Außenwand ist eher schmucklos, nur an der Hauptfassade im Westen finden sich Blendnischen und ein Treppengiebel. Von Hall aus fand diese Gliederung bei den Pfarrkirchen in Imst, Schwaz und Meran Nachahmung. Es handelt sich um eine dreischifige, vierjochige Hallenkirche (Mittelschiff und Seitenschiffe sind gleich hoch). Das spitzbogige Hauptportal im Westen zeigt links die Statue des Schmerzensmannes und rechts jene der Maria mit dem Kind, beide 1494. Reste von Fresken aus dem 16. Jh. sind noch zu erkennen. Im Inneren wurde die Kirche um 1750 barockisiert. Dabei erfolgte die Abnahme der gotischen Gewölberippen und die Verzierung der Decke mit Fresken durch den Wiener Hofmaler Josef Adam Mölk mit Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus. Das Hochaltarbild zeigt die Glorie der hll. Nikolaus, Stephanus, Laurentius und Kassian zu Füßen der Gottesmutter von dem aus Antwerpen stammenden Rubensschüler Erasmus Quellinus (1659). Der Hochaltar ist typisch frühbarock - schwarz- golden, strenger Aufbau. In der Kirche befinden sich Figuren der 12 Apostel und verschiedener anderer Heiliger. So findet man etwa den hl. Johannes Nepomuk und den hl. Sebastian. Im Chor rechts vorne steht der berühmte Palmesel aus der Zeit um 1420, der heute noch am Palmsonntag beim Gedenken an den Einzug Christi in Jerusalem auf Rädern mitgezogen wird. Der hölzerne Esel ist innen hohl. Früher fielen bei der Prozession aus einer Klappe geweihte Brote heraus. Die schön geschmückten Zunftstangen erinnern an die verschiedenen Zünfte (Vereinigungen von Handwerkern) und Bruderschaften und werden heute noch bei der Fronleichnamsprozession getragen. Vor dem Haupteingang im Westen befindet sich als Anbau die Vorhalle der darüberliegenden Fiegerkapelle, errichtet um 1490. Hans Fieger, reicher Bürger aus Hall und Bergwerksunternehmer in Schwaz, ließ die Kapelle für seine Familie errichten. Die Gruft der Familie liegt unter der Vorhalle. Waldaufkapelle Ritter Florian Waldauf ließ diese große Kapelle im linken vorderen Seitenschiff errichten, um dort seine Reliquiensammlung aufzustellen. Heute ist nur mehr ein kleiner Teil dieser Reliquien erhalten. Reliquien sind Reste von Heiligen, meist Knochen. Heilige starben den Martertod für ihren Glauben und sind Fürbitter für uns Menschen bei Gott. Je mehr Reliquien jemand besaß, desto mehr Fürbitter bei Gott hatte er. Es entstand ein reger Reliquienhandel, bei dem es vor allem um Profit ging. Ursprünglich befand sich hier ein spätgotischer Flügelaltar mit Bildern von Marx Reichlich. Die Madonna stammt noch von diesem Altar. An der Stelle der Josefskapelle stand der Heiltumstuhl, eine Art Gerüst zum Ausstellen der Reliquien. Vor allem bei den Frühjahrsjahrmärkten war dies eine große Sensation.
Hall in Tirol
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Pfarrkirche

zum hl.

Nikolaus

Die Pfarrkirche von Hall zählt zu den schönsten spätgotischen Gotteshäusern Tirols. 1281 ist die erste Nennung einer Kirche bekannt. Zwischen 1316 und 1318 kam es zu einem zumindest teilweisen Neubau, bedingt durch die starke Bevölkerungszunahme. Der Chor der heutigen Kirche stammt noch von diesem Erweiterungsbau, wurde aber um 1430 erhöht. Um 1425/40 erfolgte nach dem Abbruch des Langhauses dessen Wiederaufbau in seiner heutigen Gestalt. Die Kirche wurde damals gegen Westen und Norden erweitert, jedoch nicht gegen Süden (Friedhof, steile Geländekante), was den nach rechts geneigten Chor erklärt. Die Bauleitung hatte der aus Oberbayern stammende Meister Johann Sewer inne. 1670 stürzte beim großen Erdbeben der obere Teil des Turmhelms herab und zerstörte den Vorgängerbau der Josefskapelle. Es wurde der noch bestehende barocke Zwiebelhelm aufgesetzt, auf dem die Jahreszal 1676 zu lesen ist. Abgesehen vom Turmaufbau zeigt die Kirche außen noch deutliche ihre gotische Gestalt: hohe Spitzbogenfenster, Treppengiebel im Westen, Maßwerkfries unter dem Dach, Dreiecklisenen als Wandgliederung. Vorbild dazu war die Landshuter Bauhütte. Die Außenwand ist eher schmucklos, nur an der Hauptfassade im Westen finden sich Blendnischen und ein Treppengiebel. Von Hall aus fand diese Gliederung bei den Pfarrkirchen in Imst, Schwaz und Meran Nachahmung. Es handelt sich um eine dreischifige, vierjochige Hallenkirche (Mittelschiff und Seitenschiffe sind gleich hoch). Das spitzbogige Hauptportal im Westen zeigt links die Statue des Schmerzensmannes und rechts jene der Maria mit dem Kind, beide 1494. Reste von Fresken aus dem 16. Jh. sind noch zu erkennen. Im Inneren wurde die Kirche um 1750 barockisiert. Dabei erfolgte die Abnahme der gotischen Gewölberippen und die Verzierung der Decke mit Fresken durch den Wiener Hofmaler Josef Adam Mölk mit Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus. Das Hochaltarbild zeigt die Glorie der hll. Nikolaus, Stephanus, Laurentius und Kassian zu Füßen der Gottesmutter von dem aus Antwerpen stammenden Rubensschüler Erasmus Quellinus (1659). Der Hochaltar ist typisch frühbarock - schwarz-golden, strenger Aufbau. In der Kirche befinden sich Figuren der 12 Apostel und verschiedener anderer Heiliger. So findet man etwa den hl. Johannes Nepomuk und den hl. Sebastian. Im Chor rechts vorne steht der berühmte Palmesel aus der Zeit um 1420, der heute noch am Palmsonntag beim Gedenken an den Einzug Christi in Jerusalem auf Rädern mitgezogen wird. Der hölzerne Esel ist innen hohl. Früher fielen bei der Prozession aus einer Klappe geweihte Brote heraus. Die schön geschmückten Zunftstangen erinnern an die verschiedenen Zünfte (Vereinigungen von Handwerkern) und Bruderschaften und werden heute noch bei der Fronleichnamsprozession getragen. Vor dem Haupteingang im Westen befindet sich als Anbau die Vorhalle der darüberliegenden Fiegerkapelle, errichtet um 1490. Hans Fieger, reicher Bürger aus Hall und Bergwerksunternehmer in Schwaz, ließ die Kapelle für seine Familie errichten. Die Gruft der Familie liegt unter der Vorhalle. Waldaufkapelle Ritter Florian Waldauf ließ diese große Kapelle im linken vorderen Seitenschiff errichten, um dort seine Reliquiensammlung aufzustellen. Heute ist nur mehr ein kleiner Teil dieser Reliquien erhalten. Reliquien sind Reste von Heiligen, meist Knochen. Heilige starben den Martertod für ihren Glauben und sind Fürbitter für uns Menschen bei Gott. Je mehr Reliquien jemand besaß, desto mehr Fürbitter bei Gott hatte er. Es entstand ein reger Reliquienhandel, bei dem es vor allem um Profit ging. Ursprünglich befand sich hier ein spätgotischer Flügelaltar mit Bildern von Marx Reichlich. Die Madonna stammt noch von diesem Altar. An der Stelle der Josefskapelle stand der Heiltumstuhl, eine Art Gerüst zum Ausstellen der Reliquien. Vor allem bei den Frühjahrsjahrmärkten war dies eine große Sensation.
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