Hall als westliches Ende der Innschifffahrt

Schon zur Zeit der Römer war der Inn ein wichtiger Verkehrsweg, der besonders im Mittelalter stark an Bedeutung gewann. Durch den 1307 errichteten Rechen quer durch den Inn bei der Innbrücke war Hall das westliche Ende der Innschifffahrt, die bis um die Mitte des 19. Jh. bestand und mit dem Bau der Eisenbahn (1858 Eröffnung der Unterinntalbahn) ihr Ende fand. Die Landstraße befand sich grundsätzlich in einem sehr schlechten Zustand, zudem überflutete der Inn immer wieder das Tal. Die Landstraße führte von Hall über Ampass, Aldrans, Lans, Patsch, Ellbögen nach Matrei und weiter über den Brennerpass nach Süden. Innsbruck wurde dabei umgangen. Viele Waren konnten somit direkt von Italien nach Hall und damit zur Innschifffahrt gebracht werden. Italien mit den Hafenstädten Venedig und Genua stellten das Tor zum Orient (vor allem Indien und China) dar. Innsbruck war für die Schifffahrt unbedeutend. Kleinere Boote verkehrten noch bis nach Telfs und Mötz. Schon im 15. Jh. bestand eine Ländordnung: An der Lände (Anlegestelle der Schiffe am Flussufer) in Hall unterlagen alle Waren, die auf dem Schiffsweg antransportiert wurden, dem Stapel- und Verkaufszwang. Die fremden Kauf- und Schiffsleute mussten die von ihnen gebrachten Waren, vor allem Getreide aus Bayern, auf ihren Schiffen selbst verkaufen, allerdings nur an Tiroler Kaufleute, unter denen die Haller das Vorrecht besaßen. Der Verkauf musste längstens 14 Tage nach Ankunft der Schiffe durchgeführt werden. Die Preisfestlegung dabei musste entweder durch die landesfürstliche Regierung zusammen mit dem Haller Stadtrat erfolgen oder sonst den an der Lände üblichen Preisen entsprechen. Flussaufwärts wurden die Schiffe von Pferden gezogen, die entweder im seichten Wasser oder auf engen Pfaden am Ufer, den Treidlpfaden, dahinschritten. Je nach der Schwierigkeit des Geländes mussten Pferde und Schiffe zum anderen Ufer wechseln, wohin sie mit eigenen kleinen Beibooten gebracht wurden - eine gefährliche und langwierige Tätigkeit. Bis Hall wurden meist mehrere größere Boote an einem Zug mit 30 oder mehr Pferden zusammengehängt. Ein Schiffszug bestand aus dem Leitschiff, genannt die Hohenau, und zwei bis drei Lastschiffen, die mittels Spannvorrichtungen an der Hohenau befestigt waren. Dazu kamen mehrere Beiboote. Die Hohenau war ca. 35 m lang, hatte auf dem Deck ein Häuschen für die Besatzung und fasste bis zu 2 Tonnen Getreide. Zur Talfahrt verwendete man außerdem Plätten oder Flöße, die am Bestimmungsort zerlegt und als Bauholz verwendet wurden. Solche Plätten bzw. Flöße wurden in Hall, aber auch in Langkampfen und Angath gebaut. Die Innschifffahrt war extrem gefährlich, weshalb die Schiffsleute auch ein raues Leben führten und als rücksichtslos bekannt waren. Zudem konnten sie nicht schwimmen. Kanzler Wilhelm Bienner benutzte 1651 von Hall bis Rattenberg den Wasserweg - in Rattenburg wurde er enthauptet. Die Leiche von Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, der 1765 in Innsbruck verstarb, wurde auf dem Inn von Hall bis Passau und dann weiter auf der Donau bis Wien transportiert. Seine Gattin Maria Theresia folgte ihm mit 19 Schiffen nach. Der Transport von Teilen des gotischen Flügelaltars von Michael Pacher für St. Wolfgang am Wolfgangsee erfolgte von Bruneck über den Brenner nach Hall, von dort weiter auf dem Inn bis Schärding, dann wieder auf dem Landweg bis St. Wolfgang. Im frühen 16. Jh. verschifften die Fugger Silber und Kupfer von Schwaz nach Wasserburg, von wo es auf dem Landweg nach München transportiert wurde.
Hall in Tirol
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Transport innabwärts

Vom Süden über den Brennerpass aus Italien, Griechenland, Indien China etc.: Wein, Südfrüchte, kostbare Stoffe, Gewürze, Edelsteine, Glas ,Porzellan, Teppiche etc. Von Tirol: Salz aus Hall, Silber und Kupfer aus Schwaz, Baumaterial, Zement, Soldaten etc.

Transport innaufwärts

Aus Bayern und dem Osten des Reiches: Nahrungsmittel (vor allem Getreide und Fett, Fett auch als Beleuchtungsmittel für die Grubenlampen und als Schmiermittel für die Maschinen in den Tiroler Bergwerken)

Hall als

westliches

Ende der

Innschifffahrt

Schon zur Zeit der Römer war der Inn ein wichtiger Verkehrsweg, der besonders im Mittelalter stark an Bedeutung gewann. Durch den 1307 errichteten Rechen quer durch den Inn bei der Innbrücke war Hall das westliche Ende der Innschifffahrt, die bis um die Mitte des 19. Jh. bestand und mit dem Bau der Eisenbahn (1858 Eröffnung der Unterinntalbahn) ihr Ende fand. Die Landstraße befand sich grundsätzlich in einem sehr schlechten Zustand, zudem überflutete der Inn immer wieder das Tal. Die Landstraße führte von Hall über Ampass, Aldrans, Lans, Patsch, Ellbögen nach Matrei und weiter über den Brennerpass nach Süden. Innsbruck wurde dabei umgangen. Viele Waren konnten somit direkt von Italien nach Hall und damit zur Innschifffahrt gebracht werden. Italien mit den Hafenstädten Venedig und Genua stellten das Tor zum Orient (vor allem Indien und China) dar. Innsbruck war für die Schifffahrt unbedeutend. Kleinere Boote verkehrten noch bis nach Telfs und Mötz. Schon im 15. Jh. bestand eine Ländordnung: An der Lände (Anlegestelle der Schiffe am Flussufer) in Hall unterlagen alle Waren, die auf dem Schiffsweg antransportiert wurden, dem Stapel- und Verkaufszwang. Die fremden Kauf- und Schiffsleute mussten die von ihnen gebrachten Waren, vor allem Getreide aus Bayern, auf ihren Schiffen selbst verkaufen, allerdings nur an Tiroler Kaufleute, unter denen die Haller das Vorrecht besaßen. Der Verkauf musste längstens 14 Tage nach Ankunft der Schiffe durchgeführt werden. Die Preisfestlegung dabei musste entweder durch die landesfürstliche Regierung zusammen mit dem Haller Stadtrat erfolgen oder sonst den an der Lände üblichen Preisen entsprechen. Flussaufwärts wurden die Schiffe von Pferden gezogen, die entweder im seichten Wasser oder auf engen Pfaden am Ufer, den Treidlpfaden, dahinschritten. Je nach der Schwierigkeit des Geländes mussten Pferde und Schiffe zum anderen Ufer wechseln, wohin sie mit eigenen kleinen Beibooten gebracht wurden - eine gefährliche und langwierige Tätigkeit. Bis Hall wurden meist mehrere größere Boote an einem Zug mit 30 oder mehr Pferden zusammengehängt. Ein Schiffszug bestand aus dem Leitschiff, genannt die Hohenau, und zwei bis drei Lastschiffen, die mittels Spannvorrichtungen an der Hohenau befestigt waren. Dazu kamen mehrere Beiboote. Die Hohenau war ca. 35 m lang, hatte auf dem Deck ein Häuschen für die Besatzung und fasste bis zu 2 Tonnen Getreide. Zur Talfahrt verwendete man außerdem Plätten oder Flöße, die am Bestimmungsort zerlegt und als Bauholz verwendet wurden. Solche Plätten bzw. Flöße wurden in Hall, aber auch in Langkampfen und Angath gebaut. Die Innschifffahrt war extrem gefährlich, weshalb die Schiffsleute auch ein raues Leben führten und als rücksichtslos bekannt waren. Zudem konnten sie nicht schwimmen. Kanzler Wilhelm Bienner benutzte 1651 von Hall bis Rattenberg den Wasserweg - in Rattenburg wurde er enthauptet. Die Leiche von Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, der 1765 in Innsbruck verstarb, wurde auf dem Inn von Hall bis Passau und dann weiter auf der Donau bis Wien transportiert. Seine Gattin Maria Theresia folgte ihm mit 19 Schiffen nach. Der Transport von Teilen des gotischen Flügelaltars von Michael Pacher für St. Wolfgang am Wolfgangsee erfolgte von Bruneck über den Brenner nach Hall, von dort weiter auf dem Inn bis Schärding, dann wieder auf dem Landweg bis St. Wolfgang. Im frühen 16. Jh. verschifften die Fugger Silber und Kupfer von Schwaz nach Wasserburg, von wo es auf dem Landweg nach München transportiert wurde.
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