Magdalenenka
pelle
Diese ehemalige
Friedhofskapelle mit fast
quadratischem Grundriss ist
1330 erstmals urkundlich
genannt. Anfang des 19. Jh.
wurde sie profaniert und
dient seit 1923 als
Kriegergedächtniskapelle für
die in den beiden Weltkriegen
gefallenen Haller.
An der Decke befindet sich
ein Kreuzrippengewölbe mit
Schlusssteinen. An der
Ostwand sind Wandmalereien
aus dem Anfang des 15. Jh. zu
finden: Die thronende Maria
wird von vier Heiligen
flankiert. Weiters findet sich
dort der Zug der Heiligen Drei
Könige.
Eine Besonderheit ist die
Darstellung des Jüngsten
Gerichts an der Südwand als
Stiftung von Hans
Scharnsteiner, 1466. In sehr
eindringlicher Weise sieht
man Christus als
Weltenrichter auf dem
Regenbogen in einer
Mandorla, einem
mandelförmigen
Heiligenschein, sitzen. Unter
ihm assistieren die zwölf
Apostel als Fürbitter der
Menschheit. Interessant ist
vor allem die Menschengruppe
auf der rechten Seite
darunter. Es sind Personen,
die sich nicht an die Zehn
Gebote halten und das
diesseitige Leben zu sehr
genießen. Verschiedene
Teufelsgestalten mischen sich
dazwischen. Vermutlich sind
hier Haller Bürger und
Bürgerinnen in der typischen
bunten Kleidung der
damaligen Zeit verewigt.
Dabei fällt links zur Mitte ein
Mann in grün-roter
Gewandung mit spitzen
Schnabelschuhen auf. Die
linke Personengruppe fällt
durch ihre weiße Kleidung
auf. Zwischen beiden Gruppen
blasen Engel mit ihren
Posaunen zum Weltgericht.
Die Gräber öffnen sich und
die nackten Auferstandenen
werden links durch den hl.
Petrus in den Himmel und
geleitet und rechts von Teufel
in den Höllenrachen,
dargestellt durch ein riesiges
geöffnetes Maul eins Tieres,
getrieben.
Links neben der Darstellung
des Weltgerichts ist ein
Allerheiligenbild aus der Zeit
um 1610 zu sehen.
Der spätgotische Flügelaltar
aus der Zeit um 1490 stammt
aus dem einstigen
Magdalenenkloster im Halltal.
Im Schrein steht die hl. Maria
zwischen den hll. Margarethe
links) und Katharina (rechts).
Die Flügelbilder zeigen die
Verkündigung an Maria (links
oben), die Heimsuchung
(rechts oben), die Anbetung
der Könige (links unten), die
und den Marientod (rechts
unten). An den
Flügelaußenseiten erkennt
man Abbildungen der hll.
Heinrich und Sebastian. In der
Predella steht die
Schnitzgruppe der Geburt
Christi, auf den Flügeln sind
innen die hll. Barbara, Agnes
und außen die hll. Wolfgang
und Johannes d. Täufer
abgebildet.
Unter der Magdalenenkapelle
befindet sich eine
Unterkapelle aus dem 13.
Jh., die als ehemalige
Totenkapelle dem hl. Jakobus
geweiht ist. Sie ist vom
Langen Graben aus zugänglich
und dient heute als
Geschäftslokal.
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